Camper-Van Ausbau (Teil 5) – Karosserie
Camper-Van Ausbau (Teil 5) – Karosserie

Camper-Van Ausbau (Teil 5) – Karosserie

Landstrom-Dose, Gaskamin & Wasserstutzen

Nachdem wir die Fenster-Ausschnitte auch in den Hecktüren mit dem gleichen System wie oben das Küchenfenster erfolgreich in ca. weiteren 3,5 Std. hinter uns gebracht haben, stehen nun die nächsten „Löcher“ und Schnitte in der Karosse des Sprinters an: der Landstrom-Anschluss (CEE-Dose)*, der Gaskamin für unsere TRUMA Combi 4 Heizung und der Einfüllstutzen für den Frischwasser-Wassertank* müssen in die Karosserie geschnitten werden.

Landstrom bzw. CEE-Dose

Als erstes beginne ich mit dem Ausschnitt der CEE-Landstromdose*.
Dazu wird wieder x-mal gemessen, die genaue Stelle der Installation aussen und Innen durch anzeichnen bestimmt, abgeklebt und dann jeweils an den Aussenkanten 4 Löcher gebohrt um die Stichsäge dort ansetzen zu können. Auf jeden Fall muss man darauf achten daß man bei der Stichsäge einen kleinen Pendelhub einstellt, da sonst „feine“ und saubere Schnitte nur schwer möglich sind.

Löcher vorbohren

Für die Löcher sollte man zunächst mit einem kleinen 3mm Metall-Bohrer vorbohren, danach die Löcher mit einem 8mm Metallbohrer vergrößern damit das Sägeblatt der Stichsäge rein passt…

Sind die Löcher einmal vorgebohrt, wird die Stichsäge angesetzt und mit ruhiger Hand(!) das Loch rund ausgeschnitten. Dann folgen wieder die gleichen Arbeitsschritte wie schon bei den Fenstern und bei allen anderen Metallarbeiten an der Karosse auch: entgraten mit Metallfeile, Rostschutz mit Zinkspray*, trocknen lassen.

Da die CEE-Dose* eng an der Wand anliegen wird und abgedichtet werden muss, die Metallwand an der Einbaustelle aber recht dünn ist, schneide ich aus einem dünnen, rechteckigen Stück Sperrholz das Rund der Dose in der Mitte passend aus, klebe und fixiere diesen Rahmen an der Innenseite der Wand mit Sikaflex 221*. So kann die Dose hinterher damit verschraubt werden und hat mehr Stabilität, selbst wenn man den dicken CEE-Stecker von aussen hereinsteckt oder heraus zieht… so sieht das Ganze nun aus:

Nach dem Einsetzen in diesen Rahmen wird die CEE-Dose anschliessend mit Dichtmasse (Sikaflex 221*) eingeklebt und abgedichtet. Da sie ja nicht mehr wieder entfernt werden soll (im Gegensatz zu den Fenstern die evtl. kaputt gehen können und ggf. getauscht werden „müssten“), kann man dazu hier auch Sikaflex 221* nehmen. Sonst geht natürlich auch Dichtmasse wie Dekaseal 8936*.

Der Gaskamin

Da wir uns nach langer Überlegung ja entschieden haben eine Gasanlage und Gas-Heizung einzubauen, benötigen wir für die TRUMA Combi 4 Heizung* auch einen Gaskamin. Es wird über Gas im Internet auch viel unsinniges geschrieben, letztlich muss jeder selbst wissen ob er/sie eine Gasanlage im Wohnmobil haben will. Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Für uns überwiegen die Vorteile. Denn Solarstorm ist nicht immer ausreichend vorhanden, d.h. Kochen und Heizen mit auschließlich Strom ist auch nicht unbedingt möglich. Und Gaskartuschenkocher sind zwar nett aber zum echten Kochen auf Dauer auch nur bedingt geeignet. Daher entscheiden wir uns für Gas im Womo.

Ich bereite die Schnitte genau wie bei der CEE-Dose oben beschrieben vor, messe, klebe ab, bohre vor usw. Von innen muss dann noch das Doppelrohr der TRUMA an den Stutzen angebracht und mit Schellen verschraubt werden, fertig. Heizungskamin – check! Zeitaufwand mit allem: weitere 3 Std.
Das Endergebnis sieht dann so aus:

Next: der Frischwasser-Einfüllstutzen

Nachdem die ersten o.g. Löcher im Van gemacht sind fehlt nun noch der Einfüllstutzen für das Frischwasser. Ich habe im Heck einen 50L-Frischwassertank verbaut. Der soll von aussen befüllbar werden. Die Position für den Stutzen zu finden ist nicht einfach. Aber nach weiterem zig-maligen messen und sichten habe ich die Stelle gefunden.

Also nun wieder die vorigen Arbeitsschritte wiederholen: anzeichnen, abkleben, vorbohren, größer bohren, Stichsäge, nachbearbeiten, mit Sikaflex einkleben/abdichten. Arbeitsaufwand: weitere + 2,5 Std. Auch hier kann sich das Endergebnis sehen lassen:

Last but not least: der Gaskasten-Auslass im Boden

Jetzt habe ich fast alle „äusseren“ Schnitte in die Karosse zunächst erledigt. Aber es bleiben noch zwei große Aufgaben. Zum einen muss ein 10x10cm großes Loch in den Fahrzeugboden geschnitten werden der als Lüftunngs-Auslass für den Gaskasten innen dient. Wenn dies erledigt ist kommt noch das letzte grosse Loch, nämlich die Dachluke oben. Damit beginne ich aber später.

Erst einmal hatte ich (so zwischendurch) als eine der ersten „Einbaumöbel“ unseren Gaskasten aus Holz gebaut (Foto links unten). Zum Holzbau komme ich eigentlich aber erst später.
Nach der Vorschrift für Gaseinbauten in Campinfahrzeugen (G 607) muss aber bei einer innen zu verstauenden Gasflasche im Boden des Fahrzeugs ein mind. 10x10cm großes Loch vorhanden sein, damit im Falle eines Gasaustrittes dieses nach aussen entweichen kann.

Der Gesetzestext basierend auf dem „DVGW-Arbeitsblatt G 607 „Flüssiggasanlagen in Fahrzeugen“ liest sich dazu wie folgt:

2.1.2 (Gas-)Flaschen sind in Deichselkästen oder Flaschenschränken des Fahrzeuges dicht gegenüber dem Fahrzeuginnenraum und nur von außen zugänglich aufzubewahren. Unter Berücksichtigung des Punktes 2.1.4 dürfen Flaschen auch in vom Innenraum zugänglichen Flaschenschränken oder -kästen aufgestellt werden. Alle Flaschen müssen durch Halterungen unverrückbar und fest mit dem Fahrzeug verbunden und gegen Verdrehen gesichert sein. Die Halterungen müssen leicht bedienbar sein.
2.1.3 Die Flaschenkästen oder -schränke müssen unverschließbare √ñffnungen von mindestens 100 mm2 freiem Querschnitt haben, die in oder unmittelbar über dem Boden zur Außenluft führen. Die Flaschen müssen aufrecht stehen und gegen Strahlungs- und Heizungswärme geschützt sein.

Nun muss also noch ein 10x10cm großes Loch im Boden im Gaskasten vorhanden sein … ich hatte nicht damit gerechnet dass es so schwierig werden wird. Aber es wird. Immerhin hat der Boden des Sprinters eine nicht unerhebliche Dicke, klar der Boden muss ja auch was halten wenn man damit was transportiert. Wir müssen also durch rund 2-3cm dickes Stahlblech bohren und flexen.

Zum Glück habe ich auch hier wieder meinen Bekannten Alex bei mir der mich tatkräftig mit der Flex und den Bohrern unterstützt, sonst wäre ich aufgeschmissen gewesen. Aber am Ende ist auch das geschafft, nach 3,5 Std harter Arbeit ist das Loch sowohl im Boden des Sprinters als auch des Gaskastens. Check!

Als Bodendurchführung habe ich eine Ofenrohrverlängerung aus rostfreiem Edelstahl (aus dem Baumarkt), sowie für den oberen sauberen Abschluss ein 10x10cm grosses Alugitter verwendet. Sieht top aus und passperfekt in das Ofenrohr. Kosten: ca. 20.-‚Ǩ

Wieder eine Etappe geschafft. Gaskasten, CEE-Dose, Gaskamin, Wassereinfüllstutzen = check!

Nun kommen wir zum letzten Teil wofür ein großes Loch ins Dach geschnitten werden muss: die Dachluke.

Damit geht es auf der nächsten Seite weiter

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