Camper-Van Ausbau (Teil 4) – Elektrik
Camper-Van Ausbau (Teil 4) – Elektrik

Camper-Van Ausbau (Teil 4) – Elektrik

Es geht endlich ans Einkaufen…

Hat man (s.o.) einen Stromlaufplan mit allen Verbrauchern und Stromquellen erstellt, sollte man im zweiten Schritt eine Einkaufsliste anlegen mit den eigentlichen Teilen die man benötigt.

Camper-Van Ausbau (Teil 4) - Elektrik

Oft vergisst man beim Einkauf (gerade online) wichtige Dinge wie bestimmte Kabel, Stecker, Adapter, Verteiler usw.

Also sollte man auch hier wirklich möglichst ins Detail gehen. Ein kleiner Tipp: plant immer 20-30% Material mehr ein als ihr tatsächlich zunächst denkt, z.B. bei Kabeln. Es ist (fast) immer zu wenig Material was man hat. Auch ich musste bei unserem Ausbau mehrmals nachbestellen. Das kostet Zeit, Geld und weitere Nerven.

Hier zeige ich Euch einmal die (erste) Liste unserer eigenen Einbauten in unserem Sprinter. Ich habe hier mal die Artikel direkt verlinkt sodaß ihr direkt drauf zugreifen könnt (Werbelinks*):

Wie man sehen kann schon eine recht beeindruckend lange Liste… und das war noch lange nicht alles.

Die Wahl der „richtigen“ Kabel ist entscheidend

Beim Kauf der Kabel sollte man unbedingt auf Qualität und den richtigen Querschnitt sowie die Art der Kabel achten!

Leitungen die 220V führen sollten (je nach Länge und Belastung) mit mindestens 2,5mm2 Kabeln oder stärker ausgeführt sein.

Camper-Van Ausbau (Teil 4) - Elektrik

Wichtig ist im Fahrzeug immer sog. „Litze“ bzw. spezielle Fahrzeugkabel zu verwenden welche flexibel sein müssen.

Billige starre Elektrokabel aus dem Baumarkt taugen nicht da sie schnell brechen können, was Kurzschlüsse und Kabelbrand bedeuten kann!

Alle Leitungen welche 12V mit wenig Leistung versorgen sollen (wie z.B. LED-Lampen) können in 1,5mm2 Stärke ausgeführt werden. Aber auch hier unbedingt Litze bzw. Fahrzeugleitung verwenden. Alternativ dazu kann man für 12V-Leitungen mit geringer Leistung auch meist etwas günstigere Lautsprecherkabel mit entsprechendem Querschnitt verwenden. So z.B. diese Lautsprecherlitze mit 1,5mm2 Querschnitt* hier haben wir teilweise als 12V-Leitungen verwendet (z.b. für Lampen). So kann man etwas Geld einsparen, muss aber nicht auf Qualität verzichten.

12V-Leitungen die stärkere Ströme bedienen sollen wie z.B. USB-Steckdosen für Ladegeräte oder andere hohe Verbraucher, sollten ebenfalls mindestens 2,5mm2 Querschnitt oder mehr haben. Für Verbraucher mit 220V sollte man auf jeden Fall unbedingt entsprechend zugelassene Fahrzeuglitze mit mindestens 2,5mm2 Querschnitt* (Qualität H07) verwenden.

Zum Beispiel bei einem 12V Kompressor-Kühlschrank wie unserem DOMETIC CRE65 müssen es (obwohl auch „nur“ 12V) sogar 10mm2 (!!) sein, sonst läuft der Kühli nicht richtig. Ihr seht wie wichtig die korrekte Wahl der richtigen Kabel ist.

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Was war passiert? Ich hatte zuerst eine 2,5mm2 Leitung zu unserem DOMETIC Kühlschrank* verlegt, da ich davon ausgegangen war dass man eben alle 12V Leitungen damit ausstatten könnte. Weit gefehlt! Wir wunderten uns nur immer darüber dass der Kühli spätestens nach ca. 10 min. Anlaufbetrieb in den Fehlermodus ging und sich abschaltete.

Erst nach Rücksprache mit einem Techniker der Fa. DOMETIC stellte sich heraus, daß wir die Einbauanleitung nicht intesiv genug studirt hatten. Dort steht klar vermerkt, daß dieser Kühli nur mit einer 8-10mm2 Leitung betrieben werden sollte. Nach Einbau einer 10mm2 Leitung lief unser Kühli und tut es bis heute einwandfrei und zuverlässig. Daran sieht man wie wichtig die richte Wahl der Kabel ist!

Verlegen der Kabel im Fahrzeug

Für das Verlegen der Kabel in den Holmen oder unter dem Boden sollte in jedem Fall immer Kabelkanäle* (auch „Wellrohr“ genannt) verwendet werden. Man kann sicherlich solche etwas günstiger auch im Baumarkt kaufen. Aber auch hier ist darauf zu achten daß man unbedingt „flexible“ Kabelkanäle* verwendet, auch wenn diese ein paar Euro teurer sind (es gibt 2 verschiedene Typen – starr und flexibel).
Man bedenke: das Fahrzeug ist ständig in Bewegung. Das heisst die Kabel können schnell an scharfen Kanten durchscheuern und dann im schlimmsten Fall Kurzschlüsse oder Kabelbrand auslösen.

Gute Kabel sind wirklich teuer! Und ja, natürlich gibt es auch günstigere Kabel zu kaufen. Aber: hier am falschen Ende zu sparen kann einen später teuer zu stehen kommen…

So sehen nun unsere rohen Kabelverlegungen aus ohne bisher angeschlossen zu sein. Wir haben in unserem Spinter insgesamt rund unglaubliche 180m Kabel verlegt!

WICHTIG: es dürfen NIEMALS 220V und 12V-Leitungen parallel nebeneinander verlegt werden und wenn dann grundsätzlich immer nur in getrennten Kabelkanälen.* Das bietet zusätzliche Sicherheit, denn sollte doch unerwartet ein Kabel mal brechen können die hohen Ströme (220V) sich nicht auf andere Leitungen oder gar die Karosse (Metall) übertragen.

Auch sollten unbedingt(!) sämtliche Kabel und Leitungen immer entsprechend ihrer zu erwartenden Leistungen (Ampere) die durchfliessen soll abgesichert werden. Insbesondere 220V führende Leitungen müssen mit einem Leistungsschutzschalter (sog. FI-Schalter) abgesichert werden.

Solche FI-Schalter können auch als „Not-Aus“ verwendet werden. Wir verwenden einen ähnlichen Schalterkasten* wie hier auf diesem Bild rechts zu sehen.

Wir haben bei uns zwei verschiedene Schaltkreise abgesichert: einmal den herein kommenden 220V „Landstrom“ (sofern vorhanden) oder die vom Wechselrichter kommende 220V-Spannung. Daher sind hier auch mehrere FI-Schalter zu sehen.

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Camper-Van Ausbau (Teil 4) - Elektrik



Abschließend nochmals der wichtige Hinweis: wenn man sich nicht wirklich mit Elektrik auskennt sollte man sich einen Fachmann/frau dazu holen der sich wirklich damit auskennt. Auch wenn es dann ggf. etwas (mehr) kostet. Spart nicht an der falschen Stelle, es geht dabei um Eure und die Sicherheit anderer. Und da hier mit teils hohen Strömen und Ampere gearbeitet wird hat Sicherheit die oberste Priorität!


So viel zum Thema Elektrik. Nach dem nun eine der wichtigsten Punkte erledigt sind geht es im nächsten Teil 5 zunächst weiter mit den Einbauten an der Karosse.

Camper-Van Ausbau (Teil 5) – Karosseriearbeiten

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