Camper-Van Ausbau (Teil 1) – Planung
Camper-Van Ausbau (Teil 1) – Planung

Camper-Van Ausbau (Teil 1) – Planung

Die Wahl eines guten Basis-Fahrzeugs ist entscheidend

Die „richtige“ Auswahl eine guten Basis-Transporters ist ausschlaggebend für den anschließenden Erfolg des Ausbaus. Was nutzt mir ein optisch von aussen toller Van der, wenn man ihn dann in seinen Eingeweiden ansieht schon eine einzige Rostbeule ist? Was nützen mir die tollsten Extras wie Überhol-Sensoren oder Standheizung wenn das Fahrzeug beim Kauf schon 250.000km auf der Uhr hat ich ihn aber noch einige Jahre fahren will?

Mein Tipp: lieber ein paar Frösche mehr küssen und etwas später kaufen, dafür dann aber ein gut erhaltenes, solides Fahrzeug mit wenig Kilometern und wenig Rost. Anstatt sich von tollen Features locken lassen, dabei aber die wesentlichsten Faktoren ausser acht zu lassen.

Wir kaufen unseren Van von privat im September 2020. Nach ca. 6 monatiger Recherche und zig Besichtigungsterminen. Es soll diesmal ein Mercedes werden. Wir haben zuvor schon 2 Wohnmobile (Womos) „von der Stange“ gehabt und zwar alle auf Ducato-Basis.

Ja, auch gut und zuverlässig (vor allem die alten Ducatos), aber wir hatten leider auch jede Menge √Ñrger mit Fiat. Deswegen muss jetzt ein Mercedes Sprinter her.

Unsere Wahl fällt auf einen Sprinter 316cdi, Bj. 2012 mit knapp 83.000km in Top Zustand.
Warum gerade dieser? Ganz einfach weil eine gute Maschine wichtig für eine lange Lebensdauer ist.

Sprinter 316cdi

Ein Mercedes Sprinter hat bei guter Pflege eine Lebenserwartung von mind. 350- 500.000 km. Das hält kein einziger Ducato durch den ich bisher gesehen habe. Die sind oft schon nach 250.000km komplett durchgejuckelt. Dazu kommt dass die Mercedes Motoren (zumindest die etwas älteren) noch mit „verhältnismäßig wenig“ Elektronik daher kommen. Ein wichtiger Punkt, denn was oft und schnell kaputt geht und dann richtig teuer ist, ist meist die Elekronik.

Und wir haben uns, nach langer und intensiver Suche für diesen Sprinter entschieden, da er der einzige war der für einen halbwegs akzeptablen Preis mit wenig Km zu haben war.

Gute Planung ist beim Ausbauen das A + O

Hätte ich damals schon gewusst was mit dem Ausbau genau alles auf mich zukommt, ich hätte es mir bestimmt 3x überlegt ob ich den Ausbau wirklich angehe. Aber manchmal ist es eben auch gut wenn man es nicht weiss.

Camper-Van Ausbau (Teil 1) - Planung

Gute Planung ist das A+O beim Selbstausbauen … unsere Liste wird immer länger und noch 100x umgeworfen, angepasst und wieder korrigiert

Und so starte ich also im Oktober 2020, mitten in der Pandemie, mit den ersten Planungen und Bestellungen für mein eigenes Abenteuer Van-Ausbau.

Ich habe mich dafür bereits seit Wochen und Monaten zuvor halbwegs „schlau“ gelesen im Internet. Alles was mir in die Finger kommt: Reiseblogs, Selbstausbauer-Foren, Youtube-Videos, Bücher – alles wird durchgeackert und dann zunächst ein grober Plan erstellt.
Heute bin ich sehr froh darüber denn die gute und intensive Vorbereitung hat mir sehr viel Arbeit gespart (obwohl es immer noch mehr als genug war!) und mich vor allem vor so manchen Fehltritten und Fehlern bewahrt die sonst noch mehr als ohnehin eingetroffen wären.

Ich kann also nur jedem raten der ein solches Projekt vorhat: bereitet Euch richtig gut vor, denn das ist das A + O eures guten Gelingens!

Phase 1 – Grobe Planung

Für die grobe Planung habe ich mir recht früh einen ersten Plan zusammen gestellt. Der wird im Nachhinein zwar noch 100x umgeworfen und neu angepasst aber ein Plan ist ein Plan.

Also: was wollen wir haben? Ich beginne meine Liste mit 2 Spalten nämlich „was brauche ich mindestens“ (must have) und „was wollen wir haben“ (nice to have)? Also erstmal eine Liste erstellen was das neue Womo alles für Features haben soll.
Denn das bestimmt letztlich welche Brocken ihr braucht und was genau ihr einkaufen müsst. Auch diese Liste wird noch 100x umgeworfen und wieder neu angepasst. Aber wir wissen ja, ein Plan ist ein Plan ist ein Plan.

Zuerst: was will der TÜV haben?

Muss man den umgebauten Transporter eigentlich umschreiben lassen? Ja, im Prinzip schon. Denn man muss wissen daß, sobald man „bauliche Veränderungen“ an einem Fahrzeug vornimmt im Prinzip sofort die Betriebserlaubnis erlischt. Ob man hinterher riskieren will sich mit seinem ausgebauten Womo bei einer Polizeikontrolle das Auto stilllegen zu lassen und zusätzlich eine Strafe für „Fahren ohne gültige Betriebserlaubnis“ zu kassieren muss jede(r) für sich entscheiden. Es soll Leute geben die einfach so mit so einem umgebauten Gefährt unterwegs sind. Ich habe jedenfalls keine Lust auf solch einen Stress.

Da wir ja aus einem leeren Transporter ein Wohnmobil machen wollen was dann auch entsprechend „umgeschrieben“ und ge-TÜVt werden soll, gibt es einige wichtige Voraussetzungen die es zu erfüllen gilt, will man nicht nachher am TÜV-Beamten scheitern der einen nach komplett erfolgtem Ausbau ohne Plakette wieder nach Hause schickt.

Camper-Van Ausbau (Teil 1) - Planung

Es macht also durchaus Sinn zumindest einmal diese folgenden 5 Punkte bei seinem Ausbau peinlich genau zu berücksichtigen und vorzuhalten bevor man zum TÜV und zur eigentlichen Umschreibung fährt. Ihr wärt nicht die ersten Ausbauer die sonst gefrustet wieder nach Hause geschickt werden oder deren Zulassung und TÜV-Plakette sogar an Ort und Stelle einkassiert wird! Das bedeutet euer Fahrzeug wird im schlimmsten Fall stillgelegt.

Camper-Van Ausbau (Teil 1) - Planung

Folgende wichtigen 5 Kriterien sind es die der TÜV für eine Wohnmobil-Zulassung bzw. Umschreibung haben will:

  • Sitzgelegenheit
  • Tisch
  • Bett
  • Stauraum (Schränke)
  • Kocher

Das war jetzt also erst einmal quasi das „must have“. Kommen wir im nächsten Schritt zu dem was WIR wollen, also dem „nice to have“.

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